Abstract
Proof of Existence (PoE) wird seit über zehn Jahren als Blockchain-basiertes Verfahren eingesetzt, um unabhängig von vertrauenswürdigen Dritten und ohne die Offenlegung von Inhalten manipulationssicher nachzuweisen, dass Dokumente oder andere Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt existieren. Auch die Open-Science-Community setzt inzwischen in bestimmten Anwendungsfällen auf die Blockchain-Technologie, da diese zur Stärkung von Transparenz, Integrität und Reproduzierbarkeit in Wissenschaft und Forschung beitragen kann. Diese Arbeit geht der Frage nach, ob sich PoE-Verfahren für den Einsatz in einer auf Open Science ausgerichteten Infrastruktur eignen. Zuerst werden technisch-infrastrukturelle Eigenschaften von PoE anhand Erläuterung zugrundeliegender kryptografischen Verfahren, Trusted Timestamping und relevanter Aspekte der Blockchain-Technologie hergeleitet. Weiter werden Grundlagen eines Blockchain-basierten Open-Science-Ökosystems dargelegt und daraus entsprechende Kriterien zur Auswahl eines auf Open Science ausgerichteten PoE-Verfahrens formuliert und darauf hin zwei repräsentative PoE-Dienste evaluiert. In der Evaluation wird der Bitcoin-basierte PoE-Dienst OpenTimestamps dem Zertifizierungsdienst für Forschungsdaten der Ethereum-basierten Wissenschafts-Blockchain Bloxberg gegenübergestellt, dabei ihre technischen Eigenschaften sowie die Anschlussfähigkeit an ein Blockchain-basiertes Open-Science-Ökosystem untersucht. Im Ergebnis liegen beide PoE-Dienste gleichauf. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede im Verhältnis zum Vertrauen, dem Grad der Dezentralisierung und dem Ressourcenverbrauch. Abschließend diskutiert die Arbeit ausgemachte Defizite der Attestierung bei PoE-Diensten sowie mögliche Sicherheitsbedenken. Zudem wird ein Ausblick auf weitere Forschungsansätze gegeben.
Publication Data
Endorsements
# | Name | Details | Endorsement |
---|---|---|---|
1 |
Markus Hennies
Examiner |
Professor
|
09/01/22 01:00:00 AM |